Die letzte Nacht im Camper liegt hinter uns und wir müssen sämtliche Sachen in unseren Taschen und Rucksäcken verstauen. Während ich mich um die anschließende Reinigung des RVs kümmere, geht Sven nochmal mit den Kids zum Strand und die restlichen Lebensmittel an benachbarte Camper verteilen (denn es ist viel zu schade, alles wegzuwerfen!). Die Leute haben sich sehr gefreut und sich erst einmal mit einer Führung durch deren Wohntrailer bedankt, welcher im Gegensatz zu unserem Vehikel sehr komfortabel und luxuriös ausgestattet ist.
Nach zwei Stunden packen, putzen und aufräumen bin ich endlich fertig. Wir brechen auf in Richtung Carson zum Cruise America-Vermieter (ca. 16 Meilen von hier quer durch die Stadt, quasi einen Katzensprung). Da wir den Camper wieder so abgeben müssen, wie wir ihn empfangen haben, legen wir einen Tankstop ein, das Propangas müssen wir von der Checkliste streichen, da es keine Möglichkeit mehr gibt dies nachzufüllen. Von außen sieht unser Fahrzeug nicht sehr ansehnlich aus, aber da wir nach ca. einer Stunde umherfahren keine Waschanlage gefunden haben, wo ein RV reinpasst, verzichten wir darauf und fahren entnervt zur Vermietstation. Dann geben wir ihn halt so ab und hoffen auf das Beste. Ein Mitarbeiter kontrolliert kurz die Zählerstände und ob die Tanks entsprechend geleert sind, und das war es mit der Übergabe, den Innenraum würdigt er keines Blickes! Die ganze Kurverei und auch die Putzerei hätten wir uns sparen können! Wahrscheinlich war das RV noch nie so sauber, fegen hätte wahrscheinlich gereicht. Die nachfolgenden Mieter werden sich freuen!
Ein Fahrer bringt uns anschließend mit einem SUV zum Mariott Lax, wo wir die zwei letzten Nächte unserer Reise verbringen werden. Nach dem Einchecken beschließen wir, da es noch relativ früh am Nachmittag ist, nach LA reinzufahren. Wenn wir im Vorfeld geahnt hätten, über welche Ausmaße sich die Stadt erstreckt, hätte wir die folgenden Stunden evtl. doch anders geplant.
Wir gehen in Richtung Bushaltestelle. Zufällig hält ein Hop-on-Hop-off-Bus vor unserer Nase. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Busfahrer steigen wir ein und fahren Richtung Venice Beach, Santa Monica, Beverly Hills und dann nach Hollywood. Wir müssen allerdings dreimal umsteigen, da diese Busse hier nur bestimmte Routen abfahren. Erst jetzt wird uns bewusst, wie groß LA wirklich ist.
Nach mehreren Stunden sind wir endlich in Hollywood angekommen und laufen einige Meter auf dem Walk of Fame, wo wir einige Blicke auf die berühmten Sterne erhaschen können und ein paar Fotos knipsen. Ansonsten gibt es hier nichts Spannendes zu sehen.
Da wir alle total ausgehungert sind, gehen wir in einem kleinen Restaurant lecker essen (leckeres Essen für einen passablen Preis, hätten wir gar nicht mit gerechnet, da hier in LA alles sehr teuer zu sein scheint). Es ist mittlerweile ziemlich spät und wir gehen zur nächstgelegenen U-Bahn-Station Hollywood/Vine. Von hier aus sind es einige Stationen bis zum Flughafen, wir müssen zweimal umsteigen und es dauert ewig bis wir da sind. Unterwegs treffen wir zufällig noch ein Pärchen, welches wir vor einigen Tagen auf einem Campground kennengelernt haben. Außer uns sind sie die einzigen Weißen, um uns herum sind nur noch Farbige in der U-Bahn (obwohl es noch gar nicht so spät ist). Als einem gegenübersitzenden Mitfahrenden beinahe das Handy aus der Hand geklaut wird – der Dieb hatte Pech und musste ohne Beute davon ziehen, wir uns etwas mulmig zumute. Endlich erreichen wir die Flughafenstation, welche aber nicht direkt am Flughafen, sondern ca. 2 Meilen vom Flughafen entfernt ist. Das bedeutet wir warten auf den nächsten Shuttle zum Flughafen, damit wir von dort zum Hotel fahren können. Was für einen Odyssee! Gegen 22 h erreichen wir alle müde und erschöpft unser Zimmer und schlafen schnell ein.